28.02.2025

Zahnmedizin mit Förderung : Studieren im Ausland - auch ohne 1,0

Bewerbungen für einen der begehrten Stipendienplätze im ungarischen Pécs für das Wintersemester 2025/26 werden noch bis zum 31. März 2025 entgegengenommen.

Das Förderprogramm "Studieren im Ausland - Karriere in Sachsen-Anhalt" bietet auch zum Wintersemester 2025/26 wieder zwölf Bewerbern die Möglichkeit, ihrem Studienwunsch der Zahnmedizin im ungarischen Pécs nachzugehen - bei voller Übernahme der Studiengebühren durch die KZV Sachsen-Anhalt. Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2025/26 ist bereits gestartet und endet am 31.03.2025.

Als erstes zahnmedizinisches Förderprogramm seiner Art in Deutschland wurde das Stipendium 2021 durch die KZV Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen, um dem drohenden Zahnärztemangel im Land zu begegnen. Abiturientinnen und Abiturienten erhalten dadurch die Gelegenheit, auch ohne ein perfektes Abschlusszeugnis an einer der renommiertesten Hochschulen Ungarns Zahnmedizin - in deutschsprachigen Lehrveranstaltungen - zu studieren.

Die Förderung setzt unter anderem voraus, dass die Stipendiaten nach erfolgreichem Abschluss des Studiums als Zahnärztin oder Zahnarzt in Sachsen-Anhalt tätig werden.

Für die Vergabe der Stipendien- und Studienplätze ist nicht ausschließlich die Abiturnote ausschlaggebend, sondern auch Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächern, kognitive Fähigkeiten und die Motivation für den zahnärztlichen Beruf. Für das Stipendium können Bewerberinnen und Bewerber mit einem Abiturschnitt von bis zu 2,6 Berücksichtigung finden.

 

Weitere Infos & Bewerbung

 

Hintergrund

In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Zahnarztpraxen weiterhin rückläufig: Laut aktuellen Zahlen der KZV schlossen im Jahr 2024 landesweit 36 Zahnarztpraxen ohne Nachfolge. Über die letzten 5 Jahre hinweg ging die Zahl der hiesigen Praxen um 200 zurück. Hauptgrund hierfür ist der altersbedingte Wechsel vieler Zahnärzte in den Ruhestand. Gleichzeitig fehlt es an Nachwuchs, der bereit ist, in Sachsen-Anhalt zu praktizieren. Für das Jahr 2025 rechnet die KZV mit weiteren 70 Zahnärzten, die aus der Versorgung ausscheiden.

Dazu Vorstand Dr. Schmidt: "Diese Vorausschau ist tatsächlich beunruhigend: Es gibt keine Region und keine Stadt im Land, in der die Zahl der praktizierenden Kolleginnen und Kollegen nicht deutlich zurückgehen wird. Die KZV entwickelt deswegen gegensteuernde Konzepte, kooperiert mit den einzelnen Landkreisen und Kommunen im Land und bietet Förder- und Stipendienprogramme an."

Im Jahr 2021 hat die Vertreterversammlung als oberstes Beschlussgremium der Vertragszahnärzteschaft in Sachsen-Anhalt den KZV-Vorstand mit der Bildung eines Strukturfonds zur Finanzierung von Fördermaßnahmen beauftragt. Dies ermöglicht der KVZ, Förder- und Stipendienprogramme umzusetzen, die über den Strukturfonds - also mit paritätischer Beteiligung der Krankenkassen - finanziert werden.

Seitdem haben auch einzelne Kommunen und Landkreise in Sachsen-Anhalt damit begonnen, nicht nur Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung durch eigenes Engagement umzusetzen, sondern diese auch finanziell mitzutragen. Kooperationsvereinbarungen für gemeinsame Förderprogramme mit der KZV bestehen aktuell mit dem Altmarkkreis Salzwedel, dem Landkreis Mansfeld-Südharz, dem Jerichower Land, dem Burgenlandkreis, Oschersleben, Zerbst und Gardelegen.

Die Universität Pécs

Die Universität Pécs in Ungarn - mit ihren 20.000 Studierenden - ist eine der ältesten Universitäten in Mitteleuropa und gleichzeitig die älteste und eine der größten Universitäten in Ungarn. Sie hat sich in Ungarn schnell als berühmteste, renommierteste Hochschule etabliert und eine führende Rolle in der Bildung eingenommen. Die Universität gliedert sich heute in zehn Fakultäten mit rund 20.000 Studenten, ist damit die größte Institution in Ungarns Hochschulwesen.

Pécs selbst ist ein Teil des Weltkulturerbes der UNESCO und gewann im Jahr 2010 den Titel "Kulturhauptstadt Europas". Als regenarmer Studenten- und Touristenhotspot in mediterranem Klima ist die fünftgrößte Stadt Ungarns somit nicht nur durch die Qualität der Ausbildung ein attraktiver Studienort.

Wer Zahnärztin oder Zahnarzt werden möchte, muss zunächst studieren. Das Studium der Zahnmedizin unterliegt in Deutschland allerdings einer Zulassungsbeschränkung (Numerus Clausus, NC), sprich: die Anzahl der Studienplätze ist auf eine bestimmte Zahl begrenzt, weshalb in der Regel hohe Auswahlanforderungen - insbesondere an die Abiturnote - zu erfüllen sind. Für viele Studierwillige besteht daher kaum Aussicht, zeitnah einen Studienplatz zu erhalten.

Die KZV Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt ist der gesetzliche Zusammenschluss der im Land Sahsen-Anhalt an der vertragszahnärztlichen Versorgung teilnehmenden Zahnärztinnen und Zahnärzte. Ihr obliegt die Sicherstellung der flächendeckenden zahnärztlichen Versorgung der gesetzlich versicherten Bevölkerung in Sachsen-Anhalt gemäß § 75 SGB V sowie die Vertretung der Rechte der Vertragszahnärzte gegenüber den Krankenkassen.

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